Rudi Carrell

Über Geschmack und Niveau läßt sich streiten, aber wenn es um Professionalität, Fleiß und Perfektionismus geht, können auch wir Zeichner viel von Rudi lernen. Rudis Ziel war immer die perfekte, scheinbar mühelose Show und nicht seine Person.Er verkörpert zu 100% das, was Glen Keane meint, wenn er sagt: "You gotta be sincere", also sich, seine Arbeit und vor allem sein Publikum ernst zu nehmen. Außerdem ist er ein elementarer Teil meiner Kindheit. Ich hab ihn zuletzt vor einem Jahr bei " Herman van Veen & Friends" gesehen und da war er schon schwer von seiner Krankheit gezeichnet. Was mir an ihm immer schon extrem gefallen hat, war, daß er in Interviews immer supercool war, geraucht hat wie ein Schlot, und er hat, anders als andere, nicht versucht, im Interview noch seine Bühnenpersona aufrechtzuerhalten, also noch irgendwelche Witzchen oder Teile des Programms unterzubringen, sondern er war auf eine charmante Art arrogant und knallhart, ehrlich, gnadenlos kritisch sich und seinen Kollegen gegenüber und rücksichtslos angesichts von Unprofessionalität . Cool eben,...Hut ab und tschüss, Rudi.

Mein Mitgefühl gilt an dieser Stelle auch meinem lieben Freund Thomas -Wann wirds mal wieder richtig Sommer-Woitkewitsch, der jahrelang mit Rudi gearbeitet hat und auch seit mehr als 40 Jahren sämtliche Texte von Herman ( und somit auch Kwak ) ins Deutsche übersetzt.